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Broschüre: Gute Praxisbeispiele bei der Vermittlung und Vermarktung von Natur- und Kulturstätten

Broschüre: Gute Praxisbeispiele bei der Vermittlung und Vermarktung von Natur- und Kulturstätten

Bei der Entwicklung von Angeboten zur Förderung des nachhaltigen Tourismus und der Vermittlung von Natur- und Kulturstätten können einige Instrumente nützlich sein, um das touristische Potential zu erhöhen. Aber wie kann dies in der Praxis umgesetzt werden?

Diese Broschüre befasst sich mit der Entwicklung und Vermarktung neuer touristischer Produkte zur Vermittlung von Natur- und Kulturstätten. Um erfolgreiche Natur- und Kulturerlebnisse für die Gäste zu schaffen, ist es von großer Bedeutung die eigenen Potentiale und Stärken der Natur- und Kulturstätte zu identifizieren. Angebote zur Natur- und Kulturvermittlung zielen darauf ab, Einblicke in die geschützte Natur und den historischen Hintergrund der Kulturstätten zu erleben und zu verstehen. Die Sensibilisierung für Maßnahmen zum Erhalt der Natur- und Kulturstätten sowie die Umweltbildung der Gäste stehen dabei im Vordergrund. Für eine erfolgreiche Angebotsentwicklung ist es wichtig, die Natur- und Kulterlebnisse einzigartig zu gestalten und die Besonderheiten aus der Region hervorzuheben. Anhand von Best-Practice-Beispielen von Natur- und Kulturstätten aus der Projektregion werden in dieser Broschüre Beispiele für zielgruppenspezifische Produkte, natur- und kulturverträgliche Angebote, Bildungsangebote zur Vermittlung und Marketinginstrumente aufgezeigt.

Download:
https://www.tour-bo.eu/wp-content/uploads/2022/04/220401_01_Natur-und-Kulturstaetten_DE_lay_k4_SW_compressed.pdf

Christina Breuer, Kreis Schleswig-Flensburg

Wikinger-Museen arbeiten grenzüberschreitend zusammen

Wikinger-Museen arbeiten grenzüberschreitend zusammen

Einige der größten und berühmtesten archäologischen Orte der Wikingerzeit liegen heute über Deutschland und Dänemark verteilt. Die drei Museen zu den Wikinger-Welterbestätten Jelling (Dänemark), Haithabu und Danewerk (beide Schleswig-Holstein) haben deshalb eine enge Kooperation eingeleitet, um den grenzüberschreitenden historischen Zusammenhang der drei Standorte zu verdeutlichen.

Der erste gemeinsame Schritt ist eine Marketingkampagne mit Illustrationen des dänischen Comiczeichners Bjørk Matias Friis. Im Mittelpunkt von „Harald Blauzahn… Handel, Verteidigung und Prahlerei“ steht der berüchtigte dänische Wikingerkönig, der das Land von ca. 960 bis 985 regierte und später dem Datenübertragungssystem Bluetooth seinen Namen gab.

„Im späten 10. Jahrhundert gehörten alle drei Anlagen zu einem Herrschaftsgebiet. Der König hatte seinen Hauptsitz in Jelling, die internationale Handelsmetropole Haithabu war eine seiner Haupteinnahmequellen, und die Verteidigungsanlage Danewerk war sein wichtigstes Bollwerk gegen den großen ostfränkisch-ottonischen Nachbarn im Süden. Unsere drei Museen haben enorm vieles gemeinsam und das möchten wir gern herausstellen,“ erklärt der Leiter des Wikinger Museums Haithabu, Dr. Matthias Toplak.

„Harald Blauzahn war ein sehr selbstbewusster Mann und liebte es, seine Macht durch Prunk und Baukunst zu demonstrieren. Mit bis Dato unerhörten, modernen Bauwerken wie der großen Palisade um Jelling oder dem Kograben des Danewerks und mit dem erfolgreichen Handelszentrum Haithabu konnte er zeigen, dass er sich mit seinem Gegenspieler, dem machtvollen ostfränkischen König Otto II., auf Augenhöhe sah“, sagt Morten Teilmann Jørgensen, Museumschef in Jelling.

„Die Wikingerzeit hat in unserer deutsch-dänischen Grenzregion ganz besondere Spuren hinterlassen, die heute zum UNESCO-Welterbe gehören. Bei der deutsch-dänischen Geschichte denken viele zuerst an die nationalen Kriege und Konflikte des 19. und 20. Jahrhunderts. Aber wir haben auch ein großartiges gemein-sames Kulturerbe aus früheren Zeiten, um das wir uns heute gemeinsam kümmern. Das wollen wir mit den wundervollen Illustrationen von Bjørk auch gern einem breiteren Publikum zugänglich machen. Wir hoffen, dass viele die Gelegenheit nutzen, alle drei Museen zu besuchen und zu sehen, wie stark beide Länder durch die Geschichte verbunden sind“, erläutert der Leiter des Danevirke Museum, Lars Erik Bethge.

Die Kampagne „Harald Blauzahn… Handel, Verteidigung und Prahlerei“ wurde in Zusammenarbeit mit dem Kreis Schleswig-Flensburg durch das deutsch-dänische INTERREG-Projekt TOUR-BO finanziert. Sie besteht aus drei Ausstellungswänden zu den drei Standorten, die künftig in allen drei Museen stehen. Sie wird ergänzt durch kostenlose Karten mit den Motiven von Bjørk Matias Friis, die mit nach Hause genommen werden können.

In Zukunft soll die fachliche Zusammenarbeit der drei Einrichtungen vertieft werden. Nächster Schritt ist ein mehrminütiger Animationsfilm mit einer Geschichte zu den drei Orten. Er wird ebenso wie die aktuelle Kampagne in Zusammenarbeit mit dem dänischen Kompetenzzentrum Viborg Visuals produziert, das weltweit über besondere Kompetenzen im Bereich Animation und der Vermittlung von UNESCO-Welterbestätten verfügt. Dieses neue Projekt wird unter anderem vom INTERREG-Projekt KursKultur der Region Sønderjylland-Schleswig und dem Welterbebüro des Archäologischen Landesamts gefördert.

Lars Erik Bethge

Was sind Heimvolkshochschulen eigentlich? Was ist das dahinterstehende Konzept und woher stammt es?

Was sind Heimvolkshochschulen eigentlich? Was ist das dahinterstehende Konzept und woher stammt es?

In der Broschüre wird die Entstehung und die Entwicklung der dänischen Folkehøjskoler dargestellt und deren Rezeption und Ausrichtung in Deutschland; von den Anfängen unter Grundtvig bis hin zu ihren heutigen Profilen.

Was ist eine Heimvolkshochschule eigentlich genau? Was kann man dort machen und an wen richtet sich deren Angebot? Wo liegen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den deutschen und dänischen Heimvolkshochschulen? Und wie kann eine Partnerschaft trotz dieser Unterschiede gelingen? Auf diese und viele weitere Fragen finden Sie in dieser Broschüre Antwort.

Während die Heimvolkshochschulen in Dänemark mit zu den wichtigsten Säulen im Bereich der Erwachsenenbildung zählen, ist über diese Art der Bildungseinrichtung in Deutschland außerhalb eines kleinen Kreises recht wenig bekannt. Dabei liegen in dem zugrundeliegenden Konzept des „Lebens und Lernens unter einem Dach“ eine gesellschaftliche Relevanz, sowie eine große Chance, sich auf unterschiedlichen Ebenen weiterzuentwickeln. Die Broschüre stellt die unterschiedlichen Konzepte der Heimvolkshochschulen in den beiden Nachbarländern gegenüber, beleuchtet deren unterschiedliche Entstehungsgeschichte, schärft das Verständnis füreinander und zeigt Möglichkeiten zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auf. Denn genau in solchen Unterschieden können auch neue Chancen stecken: Was können beide Seiten voneinander lernen? An welchen Stellen bieten sich thematisch und strukturell Anknüpfungspunkte an?

Die Broschüre erscheint analog und kann in Kürze auch digital über die TOUR-BO-Homepage abgerufen werden.

Weitere und nähere Informationen können bei Milena Jacobsen (m.jacobsen@akademie-am-see.net) oder bei Franziska Groß (f.gross@akademie-am-see.net) nachgefragt werden.

Milena Liv Jacobsen, akademie am see. Koppelsberg

Nachhaltigkeit in die Tat umgesetzt: Historischer Apfelgarten mit Permakultur

Nachhaltigkeit in die Tat umgesetzt: Historischer Apfelgarten mit Permakultur

Einer der TOUR-BO-Beiträge der Kommune Sønderborg: „Bildungstourismus zu Kultur und Natur“ ist ein moderner Apfelgarten mit alten lokalen Apfelsorten beim künftigen Center für Weltziele auf Kær Vestermark. Das Permakultur-Element garantiert Nachhaltigkeit durch die Speicherung von Kohlenstoff dank starker Humusbildung und hohe biologische Vielfalt durch viele verschiedene essbare und insektenfreundliche Pflanzen. Der Garten entstand in Zusammenarbeit zwischen der Kommune, dem Apfelverein Als und Permakultur Syd.

An der Realisierung des Gartens waren viele Hände beteiligt:
Die legendäre irische Landschaftsarchitektin Mary Renolds hat ein attraktives organisches Muster entworfen, das in dem Garten viele „Räume“ entstehen lässt und alle Pflanzen zur Betrachtung zugänglich macht.
Auf dem WoodSculpture International Symposium im Jahr 2019 haben internationale Künstler 6 Holzskulpturen geschaffen, die den Garten schmücken und das ganze Jahr über attraktive Blickfänge bieten.
Die Permakultur-Designerin Birgit Rothmann hat die Pflanzenauswahl für den Garten vorgeschlagen, bestehend aus vorwiegend essbaren Pflanzen.

Arbeitsverpflichtete Sozialhilfeempfänger der Kommune haben Kompost verteilt, biologisch abbaubares Unkrautvlies und Holzhäcksel so auf dem Boden angeordnet, dass das hübsche Muster entstand, während Freiwillige, u.a. aus den Vereinen, Pflanzen gesetzt haben.

Im alten Hühnerstall wird ein Informationszentrum eingerichtet, wo man u.a. mehr über die Pflanzen und die dem Garten zugrunde liegenden Prinzipien erfahren kann.

Permakultur-Gärten bestehen aus vielen Ebenen. Die 30 historischen Apfelsorten, von denen die meisten der Beschreibung nach aus Als, Sundeved, Angel und Südschleswig stammen, machen einen großen Teil der Bäume im Garten aus, während Obstbüsche, blühende Büsche und kohlenstoffspeichernde Pflanzen die mittlere Ebene bilden.
Von März bis Mai werden mehrere Pflanztage organisiert, an denen die mehrjährigen Gemüse und bodendeckenden Pflanzen gepflanzt werden sollen, damit der Garten für Publikum geöffnet werden kann, bevor TOUR-BO ausläuft.

Åse Ditlefsen Ferrão, Sønderborg Kommune

Was bedeutet Nachhaltigkeit für unsere Zukunft und wie kann man Nachhaltigkeits-Themen vermitteln?

Online-Workshops zum Thema Nachhaltigkeit: Was bedeutet Nachhaltigkeit für unsere Zukunft und wie kann man Nachhaltigkeits-Themen vermitteln?

In zwei online-Workshops tauschten sich deutsche und dänische TOUR-BO-Mitarbeiterinnen über das Thema „Nachhaltigkeit“ aus. Konzipiert wurden die Workshops von der Nachhaltigkeitsexpertin und Journalistin Katja Tamchina in Zusammenarbeit mit Milena Liv Jacobsen. Im ersten Workshop stand das Thema „Nachhaltiges Bauen“ im Mittelpunkt: Wie können die Gebäude der Zukunft aussehen, die möglichst wenig Energie und Ressourcen verbrauchen? In einem von Katja Tamchina gedrehten und von TOUR-BO finanzierten Film lernen wir die Architektin Sabine Schlüter und ihr Projekt des „Zero Waste Space“ kennen, das sich aktuell im Wissenschaftspark in Kiel befindet. In der anschließenden Diskussion, in der sich alles um Fragen der Nachhaltigkeit von Baumaterialien, Energieversorgung und Abfallvermeidung drehte, hatten die Teilnehmerinnen Gelegenheit, sich mit ihren Fragen direkt an Sabine Schlüter zu wenden.

Im zweiten Teil stand das Thema „Kommunikation über Nachhaltigkeit“ im Fokus: Wie können Themen wie Umweltschutz, verantwortungsvoller Umgang mit Lebensmitteln oder soziale Gerechtigkeit im touristischen Kontext kommuniziert und vermittelt werden? Welche Faktoren müssen dabei beachtet werden? Die verschiedenen Arten, solche Themen zu vermitteln, wurden von den Teilnehmerinnen anhand verschiedener Websites analysiert: Auf dänischen und deutschen Homepages in der Gastronomie, im Hotelwesen und in der Tourismusbranche wird das Thema unterschiedlich behandelt, durch Bilder und Informationen entstehen ganz verschiedene Narrative. Die Teilnehmerinnen diskutierten im Anschluss die Effekte, die diese Websites auf sie hatten, ebenso wie die unterschiedlichen Herangehensweisen der beiden Länder. Man tauschte sich über gegenseitige Erfahrungen aus und entwickelte gemeinsame Ideen.

Der Film Zero Waste Space kann auf dem Youtube-Kanal der akademie am see gesehen werden (https://youtu.be/x87Sq0QYVgQ) oder über die TOUR-BO-Homepage abgerufen werden.

Weitere und nähere Informationen können bei Milena Jacobsen (m.jacobsen@akademie-am-see-net) oder bei Franziska Groß (f.gross@akademie-am-see-net) nachgefragt werden.

Milena Liv Jacobsen, akademie am see. Koppelsberg

Neue Erlebnisrouten für Kinder und Jugendliche im Bøtøskoven

Neue Erlebnisrouten für Kinder und Jugendliche im Bøtøskoven

Die Kommune Guldborgsund ist dabei, neue digitale „Erlebnisrouten“ zu entwickeln mit kurzen Geschichten und Lernaktivitäten für Kinder und Jugendliche, die den Bøtøskov besuchen – nahe des großen Touristen- und Ferienhausgebietes Marielyst auf Südfalster.

In der Arbeitsgruppe 5.3 setzt die Kommune in Zusammenarbeit mit einem externen Berater derzeit einige der Empfehlungen um, die aus der Nutzeranalyse „Nach den Vorgaben der Natur“ hervorgegangen waren, welche 2020 im Rahmen des Tour-Bo-Projekts erstellt worden war.

Im Februar 2022 haben Johnny Madsen (siehe Bild), Naturführer der Kommune Guldbordsund, und seine Kollegin Anita Pedersen 40 GPS-Orte (POIs) rund um den Bøtøskov markiert.

Diese POIs (Points of Interest) sollen in der App Naturlandet Lolland-Falster eingesetzt werden, um gute und lustige Geschichten über die kleineren Tiere, Flora und Fauna im Wald zu erzählen. Zum Beispiel über Arten wie Eiche und Buche und seltenere Insekten wie etwa die Ameisenlöwe (siehe Bild).

Johnny Madsen hofft, das Konzept mit einer geführten Tour im April oder Mai 2022 testen zu können, möglichst in Verbindung mit einem offiziellen Outdoor-Event mit etwas Essen und Snacks am Eingang des Bøtøskov.
Der nächste Schritt in der Entwicklung der digitalen Erlebnisrouten in Naturlandet Lolland-Falster wird die Erstellung von Texten und POIs für relevante und spannende Kulturstätten im Naturgebiet sein. Auch daran wird 2022 gearbeitet.

Martin Damgaard Larsen, Guldborgsund Kommune

Website: https://www.naturlandet.dk

Studienreise nach Lolland-Falster mit Schwerpunkt auf Vermittlung

Studienreise nach Lolland-Falster mit Schwerpunkt auf Vermittlung

Zuerst nahm die Biologin Anita Pedersen von der Guldborgsund Kommune die Gruppe mit auf eine Fahrt durch den Bøtøskov. Hier wurde über das Naturerhaltungsprojekt in dem Wald berichtet, der 2017 von der nationalen Naturschutzstiftung in Dänemark, Den Danske Naturfond, erworben wurde. Der Wald wird im Alltag von der Guldborgsund Kommune verwaltet, die auch für die Planung der Beobachtung der Entwicklung von z.B. Arten im Wald verantwortlich ist.
Die Kommune ist auch für die Vermittlung und den Bau von Anlagen im Wald zuständig. Im Zusammenhang mit der Vermittlung ist das Gebiet Gegenstand von Arbeitsgruppe 5.3.

Erst kürzlich wurden Schilder am Eingang zum Wald aufgestellt, bei denen TOUR-BO u.a. die Übersetzungen ins Deutsche und Englische finanziert hat.

Darüber hinaus wird im Moment ein Vermittlungskonzept für Familien mit Kindern im Alter von 10-15 Jahren entwickelt. Hierfür wurden 100 kleine Geschichten zu verschiedenen Naturthemen erstellt, die die Familien durch den Wald führen sollen. Das Konzept soll in die App „Naturlandet Lolland-Falster“ integriert werden.

Nach dem Besuch im Bøtøskoven fuhr die Gruppe nach Kramnitze, um das Deichmonument Kramnitze zu besichtigen, das die Höhe der vorhandenen lolländischen Deiche und die Höhe des Wasserstands bei der Sturmflut 1872 anzeigt. Das Deichmonument fungiert gleichzeitig als Denkmal für die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung. Hier wurde u.a. die Übersetzung des Textes auf dem Schild bei dem Denkmal aus TOUR-BO-Mitteln finanziert. Es wird außerdem daran gearbeitet, ein Tablet am Denkmal aufzustellen, auf dem dann ein Film gezeigt werden soll, den ein lokaler Fernsehsender über die Ereignisse der Sturmflut 1872 produziert hat.

Kit Stoltzenbach Palmkvist

Ein ko-kreatives Projekt für die Welterbe-Region Haithabu und Danewerk in Zusammenarbeit mit dem Netzwerkpartner Fachhochschule Westküste in Heide

Ein ko-kreatives Projekt für die Welterbe-Region Haithabu und Danewerk in Zusammenarbeit mit dem Netzwerkpartner Fachhochschule Westküste in Heide

Der Kreis Schleswig-Flensburg ist im Rahmen des Projekts TOUR-BO – Tourism Cross Border Auftraggeber eins Fallstudienseminars mit Studierenden der Fachhochschule Westküste in Heide. Fünfzehn Studierende aus dem 5. Semester des Studiengangs „Internationales Tourismusmanagement“ werden ein Erhebungskonzept sowie die entsprechenden Daten zu den Themen

1) Identifikation der Einwohner mit der Welterbe-Region Haithabu und Danewerk und
2) Zufriedenheit der Besucher der Welterbestätten Haithabu und Danewerk mit Ihrem Erlebnis und Aufenthalt
erarbeiten. Beide Themen spiegeln die zwei Ergebnisindikatoren der „Entwicklungsstrategie 2030 – Welterberegion Haithabu und Danewerk“ wider. Sie sind als Leitprojekt in der Strategie definiert.

Am 06. Oktober 2021 fand die Auftaktveranstaltung mit den Studierenden der FH Westküste, zwei Dozenten und den Welterbe-Akteuren statt. Nach einer Einführung über das UNESCO Welterbe Haithabu und Danewerk durch Matthias Maluck, Welterbebüro (ALSH) und über den Verein Haithabu und Danewerk e.V. durch die Geschäftsführerin, Astrid Hummel, führte der neue Museumleiter des Wikinger Museums Haithabu, Matthias Toplak, die Studierenden durch das Museum und die Wikinger-Häuser. Im Anschluss wurde das Danevirke Museum und der Archäologische Park mit Maja Viereck, Danevirke Museum, besichtigt.

In den nächsten Wochen erarbeiten die Studierenden eine Darstellung zur methodischen Herangehensweise und führen die Datenerhebung und Auswertung durch. Anschließend erfolgt eine Diskussion zur Qualität der Daten und Empfehlungen für die Erhebungswiederholung.

Der ko-kreative Ansatz des Projektes basiert auf der Grundlage des TOUR-BO Leitfadens „Nachhaltiger Tourismus: Wir entwickeln die Zukunft gemeinsam“. Die darin erarbeiteten Ergebnisse über die Einbeziehung der örtlichen Bevölkerung und der Touristen werden auf die Welterbe-Region Haithabu und Danewerk übertragen, um eine nachhaltige und langfristige Entwicklung der Region zu ermöglichen.

Christina Breuer, Kreis Schleswig-Flensburg

Bildung, Tourismus und Nachhaltigkeit – wie passt das zusammen?

Bildung, Tourismus und Nachhaltigkeit – wie passt das zusammen?

Um Tourismus nachhaltiger zu gestalten, ist es nötig, Touristen für die ökologische, ökonomische und soziale Situation ihres Reiseziels und ihren eigenen Einfluss auf diese Region zu sensibilisieren. Häufig müssen sie erst lernen, bestimmte Fragen zu stellen: „Woher kommt mein Essen und wie wird es hergestellt?“ „Was macht mein Reiseziel zu etwas Besonderem und was kann ich zu seinem Schutz beitragen?“ „Wie beeinflusse ich die ökonomische und soziale Situation der einheimischen Bevölkerung?“

Ein Urlaub sollte dazu beitragen, diese Fragen sichtbar zu machen, nach Möglichkeit jedoch, ohne belehren oder verbieten zu wollen. Die vielfältigen Möglichkeiten touristischer Bildungsangebote leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Die Broschüre stellt verschiedene Themenfelder und Methoden vor, die sich für solche Bildungsangebote eignen.
Im Optimalfall werden bei bildungstouristischen Angeboten Themen, die eine lokale Anknüpfung haben, durch Methoden des erlebnisbasierten Lernens vermittelt. Als Lernfelder für den Tourismus im deutsch-dänischen Grenzgebiet eignen sich Umwelt und Natur ebenso wie kulturelle, ökonomische oder soziale Themen.

Bei der Vermittlung sollten neben der kognitiven Ebene auch die anderen Sinne angesprochen werden. Wichtig ist, dass die Lernenden Gelegenheit haben, selbst aktiv zu werden, kreative Anregungen zu erhalten und sich selbst Erinnerungen zu schaffen, die weit über den Urlaub hinaus Bestand haben. Das Fertigen eines eigenen Souvenirs beispielsweise stimuliert die Kreativität und die Auseinandersetzung mit einem Themenfeld, bedient aber gleichzeitig das touristische Bedürfnis nach einem Andenken, an das Erinnerungen geknüpft sind. Ebenso wichtig ist es, touristische Bildungsangebote auch als interkulturelle Begegnungsräume zu begreifen: Touristen und die einheimische Bevölkerung treten in Austausch miteinander und lernen voneinander.

Zur Veranschaulichung der Theorie werden in der Broschüre außerdem Best-Practice-Beispiele aus dem deutsch-dänischen Grenzraum und Vorschläge zur Konzeption bildungstouristischer Angebote vorgestellt. Bildung, Urlaub und die Nachhaltigkeitsziele formen sich auf diese Weise zu einem Reiseerlebnis der besonderen Art.

Die Broschüre „Bildungstourismus als Impuls für nachhaltige Tourismusentwicklung“ ist im November erschienen und steht sowohl auf der TOUR-BO-Homepage zum Download zur Verfügung, als auch als gedruckte zweisprachige Version. Nähere Informationen erhalten Sie von Franziska Groß (f.gross@akademie-am-see.net).

Franziska Groß, Akademie am See

Webseite: www.akademie-am-see.net

Stärken und Potentiale der Natur- und Kulturstätten

Stärken und Potentiale der Natur- und Kulturstätten

Um erfolgreiche Natur- und Kulturerlebnisse für die Gäste zu schaffen, ist es von großer Bedeutung, die eigenen Potentiale und Stärken der Natur- und Kulturstätte zu identifizieren. Angebote zur Natur- und Kulturvermittlung zielen darauf ab, Einblicke in die geschützte Natur und den historischen Hintergrund der Kulturstätten zu erleben und zu verstehen. Die Sensibilisierung für Maßnahmen zum Erhalt der Natur- und Kulturstätten sowie die Umweltbildung der Gäste stehen dabei im Vordergrund.

Doch wie können diese Potentiale ermittelt werden und wie können im zweiten Schritt nachhaltige Angebote zur Vermittlung entwickelt werden? Die AG 5.3. hat sich mit diesen Fragen beschäftigt und im Sommer 2021 Experteninterviews mit Ansprechpartnern von Natur- und Kulturstätten in der Projektregion durchgeführt. Die Themenschwerpunkte waren natur- und kulturverträgliche Angebote, Natur- und Kulturvermittlung, Bildungsangebote, Marketing und Kooperationen. Die Ergebnisse werden in einer Broschüre mit Best Practice Beispiele von Natur- und Kulturstätten aus der Projektregion dargestellt. Mit dabei sind unter anderem Naturpark Schlei, Steinzeitpark Dithmarschen, Geltinger Birk sowie UNESCO Biosphäre Møn und Naturpark Maribo-Seen. Die Broschüre wird noch Ende dieses Jahres veröffentlicht. Dabei werden auch Gemeinsamkeiten und grenzüberschreitende Verknüpfungslinien abgeleitet, die im weiteren Projektverlauf als Basis für Kooperationen und eine gemeinsame Vermarktung in der Projektregion dienen sollen. Die Broschüre richtet sich an Tourismusorganisationen, touristische Unternehmen sowie Natur- und Kulturstätten.

Christina Breuer, Kreis Schleswig Flensburg

Webseite: www.schleswig-flensburg.de