Klüger werden in Sachen Ko-Kreation und nachhaltiger Tourismusentwicklung
Die Anzahl der Konferenzteilnehmer lag zum Teil bei 123 und zeigte einen erstaunlich kurzen Abstand zwischen Deutschland, Lolland-Falster und Sonderburg.
Die wesentliche Frage auf der Konferenz war, wie man den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Tourismusakteuren stärken kann. Nachhaltigkeit und Authentizität stehen immer stärker im Vordergrund, wenn Touristen ihre Urlaubsziele wählen. Sie wollen nah dran sein an der Kultur vor Ort und dort stärker als bisher in den Alltag einbezogen werden. Daher erscheint es sinnvoll, neue Tourismusinitiativen so zu gestalten, dass sie öffentliche und private Akteure einbeziehen.
Professorin Anne-Mette Hjalager berichtete über ein Maßnahmen-Beispiel vom Wattenmeer, wo eine Austernsafari angeboten wird. Ausgehend von dem konkreten Problem der Ansiedlung einer invasiven Art konnte eine attraktive Touristenattraktion entwickelt werden, wobei die Jagd nach den delikaten Austern mit der exotischen Aktivität einer Safari kombiniert wird. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, nachhaltig zu denken, meint sie:
„Sowohl Ko-Kreation als auch Tourismus sind große Themen, die mit konkreten Beispielen am leichtesten zu verstehen sind. Im Wattenmeer tut man der Natur einen Gefallen, indem man sie für die an Austern interessierten Touristen öffnet. Austern sind eine invasive Art, die gleichzeitig eine sehr beliebte Delikatesse sind. Deshalb veranstaltet man die Austernsafari, wobei die Touristen so viele Austern essen dürfen, wie sie wollen und dazu gleichzeitig ein Glas Champagner und die einzigartige Natur genießen. Im Mittelpunkt stehen hier die Qualität des Essens und des Erlebnisses – ein Beispiel für die vornehmste Aufgabe der Tourismusakteure, nämlich für die Nachhaltigkeit zu sorgen, beispielsweise durch Marktanalyse, Abfallbewusstsein und Dialog und damit diese attraktiv zu gestalten“, sagt Anne-Mette Hjalager.
Im Projekt TOUR-BO wird an der Entwicklung von Urlaubszielen gearbeitet, bei denen Natur, Essen und lokale Geschichten den Urlaub bereichern. Auf der Konferenz konnte man sich Inspiration holen, indem man etwas über gemeinsame Initiativen mit lokaler Verankerung hören konnte. Diese wurden vorgestellt von: Mette Boje Madsen für MULD, ein Lebensmittelnetzwerk auf Lolland-Falster, Imke Gessinger für das nachhaltige Partnernetzwerk Ostseefjord Schlei und Julie Hermansen für die Tøndermarsk Initiativet.
Das ganze Webinar kann man sich auf dem Youtube-Kanal von Landdistrikternes Fællesråd anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=ynGpdBHaKZM&feature=youtu.be
Die Präsentationen der Veranstaltung, die Veröffentlichungen von TOUR-BO zu dem Thema mitsamt der Publikation von Professorin Anne-Mette Hjalager finden sich auf nachfolgendem Google-Drive: https://drive.google.com/file/d/1nlgEo3t0lC1rZ-xX4UzPOX_9zc-kz6tE/view?usp=sharing
Cecilie Davidsen Høj, Landdistrikternes Fællesråd