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So kann ein Halt auf einer ”wilden” Essensroute aussehen

Mitte September wollten eine Freundin und ich gern Pilze sammeln gehen. Wir sind nicht besonders vertraut mit der Bestimmung von Pilzen und wollten deshalb eine geführte Pilzwanderung machen. Nach der Suche auf vielen verschiedenen Webseiten wurden wir schließlich fündig. Stefanie Dibbern ist eine patente Naturführerin, die in Flensburg zu Hause ist. Sie macht jedoch viele Führungen jenseits der dänischen Grenze – zumeist für deutsche Teilnehmer, obwohl alle teilnehmen können.

Am Sonnabend, dem 12. September, gab es eine spannende Pilzführung im Wald von Kelstrup gleich nördlich von Krusau.
Der Schwerpunkt waren Röhrenpilze, denn im Wald von Kelstrup wachsen die verschiedensten Pflanzenarten und damit auch viele unterschiedliche Arten von Röhrenpilzen.
Wir waren 12 Teilnehmer. Das war eine gute Gruppe, welche die Möglichkeit hatte, Abstand zu halten, Stefanies Erklärungen zu den verschiedenen Pilze zu hören und die Pilze zu betrachten, bevor sie von den eifrigen Sammlern geerntet wurden.

Der Schwerpunkt auf Röhrenpilze war eine gute Wahl. Man kann schnell feststellen, ob ein Pilz ein Röhrenpilz mit der samtartigen Unterseite anstelle von Lamellen ist. Es gibt zwar keine stark giftigen Röhrenpilze, jedoch sind einige nicht zum Verzehr geeignet.

Der Spätsommer in diesem Jahr war trocken gewesen, so dass der Pilzbestand nicht so groß war, doch wir sahen den gemeinen Steinpilz, Goldröhrling, Butterpilz, flockenstieligen Hexen-Röhrling, der sehr bunt ist und blau anläuft, wenn man ihn zerschneidet, und Karl Johan und Ziegenlippe.

Nachdem wir einige Stunden in der schönen Gegend gewandert waren, kamen wir an einer Zusammenstellung von Tischen und Bänken zusammen, wo Stefanie einen kleinen Gaskocher, eine Bratpfanne, etwas Öl, Salz und Pfeffer herausholte. Die Pilze wurden bei sehr hoher Temperatur gebraten und so wie Fleisch behandelt. Sie schmeckten hervorragend.
Wir sprachen über die Naturentnahmebestimmungen, dass man nicht mehr als einen ’Hut voll’ und nur das, was man vom Weg aus erreichen kann, sammeln soll, und die Wichtigkeit, dass man den Pilz nicht aus dem Boden reißt, sondern ihn abscheidet, dass man nicht diejenigen Pilze nimmt, die bereits zu alt zum Verzehr und eben wichtig für den weiteren Bestand der Pilzart an diesem Standort sind.

Dies ist ein wirklich gutes Beispiel dafür, was eine wilde Essensroute leisten kann.

Åse Ditlevsen Ferrão – Sønderborg Kommune

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