loader image

Neue Touristenattraktion auf Lolland setzt Schwerpunkt auf nachhaltige Entwicklung

Mit dem Deichmonument, das sich auf ”der falschen Seite” (das heißt vor) dem Deich befindet, möchte die Kommune Lolland Meerwasseranstiege und nachhaltigen Tourismus ins Blickfeld rücken. Das Denkmal zeigt die heutige Höhe am Deich, aber auch, wie hoch das Wasser bei der Sturmflut von 1872 reichte. Bei der Sturmflut vom 12. – 14. November 1872 wurden große Teile von Lolland und Falster überflutet, 80 Menschen starben und 50 Schiffe strandeten an der Ostküste von Seeland. Der höchste Pegelstand auf Lolland maß 3,3 m über normal. Es war die größte Sturmflutkatastrophe in Dänemark in neuerer Zeit.

Ein gewaltsamer Oststurm erreichte am 13. November 1872 mit Orkanstärke von 32 m/s oder mehr seinen Höhepunkt und drückte das Wasser aus der Ostsee nach Westen in Richtung südliches Schonen, Lolland und Falster, wo es 3 m über normal stieg und die Deiche durchbrach. Innerhalb weniger Stunden wurden große Teile der Inseln überflutet; Häuser, Höfe, Menschen und Tiere wurden weggespült.

Auf Lolland reichte die Überschwemmung soweit ins Land hinein, dass der Rødby-Fjord und Nakskov-Fjord, die an ihrer schmalsten Stelle einen Abstand von acht Kilometer hatten, verbunden wurden, und der südwestliche Teil von Lolland wurde zu einer abgetrennten Insel. Auf Südfalster blieb nur ein kleiner Landstreifen von der Überschwemmung verschont.

Das Deichdenkmal wurde geschaffen, um die Besucher zum Nachdenken zu bringen. Eine globale Erwärmung mit Meereswasseranstiegen als Folge kann katastrophale Konsequenzen für Lolland und Falster haben, sollten erneut Witterungsverhältnisse wie 1872 eintreten. Im gegebenen Fall wird die gegenwärtige Deichhöhe wahrscheinlich nicht reichen. Das Deichdenkmal befindet sich auf einem Cortenstahl-Zirkel, dessen Aussehen an das Logo der UNO für die Umrisse der Welt erinnert. Das Deichdenkmal soll uns deshalb daran erinnern, dass wir alle eine persönliche Verantwortung für eine nachhaltige Lebensweise übernehmen müssen, ansonsten kann es fatale Konsequenzen für gerade jenes Gebiet haben, in dem das Deichdenkmal steht.

Claus Lyngby Petersen, Lolland Kommune